Mit dem Mietshäuser Syndikat gibt es ein Modell, wodurch Wohnraum
kollektiviert und dem Markt entzogen werden kann. Das Modell ist
mittlerweile bei 75 Projekten erprobt. Es sind damit selbstorganisierte
Hausprojekte in unterschiedlichen Größenordnungen von sechs bis knapp 300
Personen entstanden: Alle Projekte zusammen bieten nahezu 2.000 Personen
Wohnraum.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist die Idee in NRW kaum und im
Ruhrgebiet bislang leider noch gar nicht richtig angekommen. Und das,
obwohl die Kaufpreise für Immobilien im Vergleich recht niedrig sind.
Vielleicht sind die Nöte als Mieter_in in der schrumpfenden Region
Ruhrgebiet nicht so arg? Der Leerstand bietet die Möglichkeit, oft
umzuziehen und von der momentanen Lebensphase ausgehend geeigneten wie
auch bezahlbaren Wohnraum zu finden. Andererseits kann es auch ohne Not
spannend sein, sich einen fremdbestimmten Lebensbereich zu erobern.
Du willst einen Proberaum in den Keller machen? Du willst eine Etage
zusammenlegen? Du willst im ersten Stock eine Gemeinschaftsküche
einrichten? Du willst Filmabende auf dem Dachboden stattfinden lassen? Die
Baracke im Garten soll eine Street-Art-Werkstatt werden? In Mietwohnungen
stößt man da schnell an Grenzen…
Wir haben zwei Referent_innen des Syndikats eingeladen und freuen uns
darauf, dass sie im Nordpol ihr Projekt vorstellen. Wir wollen das
Syndikatsmodell gerne politisch diskutieren, aber auch herausfinden, wie
und ob das in Dortmund/im Ruhrgebiet umsetzbar ist.
Der Vortrag ist Teil des von der EU geförderten Projekts „Nordpol 2014 – eine solidarische Nordstadt“.