Statement zu islamistischen Graffitti am Nordpol

Im Laufe des 20./21.10.2025 wurde unser Laden besprüht. Auf Wänden und einem Rollladen stand „Scheiß AntiD“ und „1141“. Vermutlich steht der Zahlencode für Anti-Anti-Deutsche Aktion, ähnlich wie der rechte Code 1161 für Anti-Antifaschistische Aktion benutzt wird. Größer und sichtbarer ist ein „Free Palestine“-Schriftzug mit einem roten Dreieck. 

Das rote Dreieck ist kein beliebiges harmloses Zeichen, sondern ein Symbol der Hamas zur Feindmarkierung. Es dient dazu, Menschen und Orte als Ziele zu kennzeichnen – ein Instrument aus dem Werkzeugkasten einer islamistischen Miliz. Und ein Aufruf, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Der Angriff reiht sich ein in eine Entwicklung, die wir in Deutschland bisher vor allem aus Berlin und Hamburg kennen, wo seit Längerem linke Läden, aber auch Einzelpersonen gezielt attackiert werden.

Wenn dieses Zeichen jetzt in Dortmund an linke Räume gesprüht wird, zeigt das, wie verdreht manche Selbstbilder inzwischen sind: Wer emanzipatorische Orte mit Symbolen einer autoritären, antisemitischen Organisation markiert, hat mit ‚Befreiungspolitik‘ ungefähr so viel zu tun wie die Hamas mit Feminismus.

In über zehn Jahren ist es erst das zweite Mal, dass wir Graffiti von unseren Rollläden entfernen müssen. Das letzte Mal hatten uns Nazis ihre peinlichen Sprüche hinterlassen.

Unser Raum bleibt ein Ort offener Diskussion, kritischer Auseinandersetzung und solidarischer Politik [siehe https://latscher.in/venues/nordpol und https://radio.nrdpl.org/] – ohne Platz für Antisemitismus, Islamismus und autoritäre Bewegungen.

Wir möchten an dieser Stelle nochmal auf unsere Veranstaltung mit Hamza Howidy hinweisen, die ihr bei Radio Nordpol nachhören könnt.

Die Debatte findet außerdem aktuell auch im Rahmen der Reihe „Spell Out“ statt, wo wir versuchen, ohne verkürzte Wand- und Social-Media Slogans zu diskutieren.

Hamas(-Fan), du mieses Stück Scheiße.

Neustart und so

Der Winter war lange und zehrend genug. Zeit, wieder etwas mehr Leben in den Nordpol zu bringen, so weit es denn eben geht. Unsere Türen dürfen wir zwar immer noch nicht wieder öffnen, aber immerhin unsere Fenster. Das Konzept Kiosk hat, finden wir, schon letztes Jahr ganz gut funktioniert, also haben wir damit jetzt wieder angefangen. Wir machen jetzt wieder (mehr oder weniger) regelmäßig auf, schaut doch immer mal hier in die Termine oder auf den bekannten Social-Media-Kanälen.

Ansonsten brodelt es weiterhin: Wir versuchen, so bald wie möglich so viel zu öffnen wie geht und vertretbar ist. Wir stellen, sobald es geht, die Stühle vor den Laden. Wir senden weiter auf radio.nrdpl.org, Unterdruck druckt weiter.

Wir brauchen eure Unterstützung!

Wir sind ein Jahr lang irgendwie gar nicht so schlecht durch die Pandemie gekommen, obwohl unsere zum großen Teil weggebrochenen Einnahmen die Ausgaben nicht decken, und obwohl wir mehrere Hilfsprogramme gar nicht beanspruchen können. Jetzt ist die Lage ernst, und wir brauchen euch! Vielleicht seid ihr irgendwann in einer Bierlaune mal Mitglied im Verein geworden und zahlt einen Mitgliedsbeitrag. Vielleicht hat sich eure finanzielle Situation seit damals ja verbessert und ihr könnt ihn erhöhen? Vielleicht seid ihr noch gar nicht Mitglied, weil ihr gar nicht wusstet, dass das geht? Jetzt wisst ihr es – es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt! (wenn ihr einen Mitgliedsantrag haben wollt, schreibt uns: kontakt@nrdpl.org) Wenn ihr schon Mitglied seid, eure WG, eure Kolleg:innen oder eure Tante noch nicht: Fragt sie doch mal!

Natürlich könnt ihr auch einfach so ein bisschen Geld spenden, einmalig oder regelmäßig – wie das geht, erfahrt ihr auf unserer Spenden-Seite. Jeder Beitrag hilft! Der Trägerverein des Nordpol ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt Spendenquittungen auszustellen. Meldet euch bei Fragen: finanzen@nrdpl.org

Wir sehen uns – im, vor dem, in der Nähe vom Nordpol. Bleibt gesund!

Euer Nordpol