Refugees Welcome Dortmund ruft zu einer Demonstration am Samstag, 31. Januar 2015, 12.30 Uhr Do Hbf/Katharinentreppen auf:
Solidarität mit den Geflüchteten und ihren Protesten! Gegen Rassismus in Dortmund und überall!
*Solidarity with Refugees in Dortmund! Solidarité avec les réfugiés!*
Für menschenwürdige Verhältnisse! Für eine Gesellschaft ohne Rassismus!
Wir solidarisieren uns mit den Menschen der Brügmannhallen und schließen uns ihren Forderungen und Anliegen an. Es ist zu begrüßen, dass die Stadt Dortmund nun das Gespräch mit den Menschen vor Ort gesucht hat. Es sollte jedoch eine Selbstverständlichkeit sein, dass mit und nicht über die Menschen geredet wird. Auch sollte klar sein, dass Notunterkünfte allenfalls als kurzfristige Übergangslösung dienen können. Die Situation hat sich mittlerweile jedoch derart verselbstständigt, dass die Geflüchteten sich gegen diese Unterbringungspraxis zur Wehr setzen. Erst der Protest der Geflüchteten in der letzten Woche hat dazu geführt, dass die Stadt Dortmund sich dem Problem angenommen hat und die Lage der Geflüchteten ernst nimmt. Dennoch ist allgemein eine zentrale Unterbringung von Menschen in Sammel- und Behelfsunterkünften nicht hinnehmbar. Nur die (dezentrale) Unterbringung in Wohnungen kann zu adäquaten Lebensverhältnissen beitragen. Aber es geht um mehr – um das Bleiberecht
für alle!
In sogenannten “Bürgerdialogen” wurden interessierte Anwohner*innen von der Stadt über die Eröffnung von provisorischen Flüchtlingsunterkünften informiert. Die Stimmung, die wir dort erlebt haben, ist erschreckend und mehr als besorgniserregend. Offen wird gegen die Geflüchteten gehetzt und Menschen werden eingeschüchtert, die ihre Unterstützung anbieten und sich solidarisch erklären. Das ist keine Ausnahme. Allgemein hat sich in der vergangenen Zeit die rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete wieder zugespitzt, die sich nicht nur in diffusen Ängsten zeigt, sondern auch in verbalen und körperlichen Angriffen gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen. Geflüchtete werden vielerorts kriminalisiert und haben mit Ablehnung zu kämpfen. Wir wollen in einer solchen Gesellschaft, in der Menschen diskriminiert, verfolgt, bedroht und ausgegrenzt werden oder wahlweise als “Verwaltungsvorgänge” gesehen werden, nicht leben. Wir kämpfen für eine solidarische Gesellschaft, in der
Menschen aufeinander Acht geben und füreinander einstehen.
Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, dass die Selbstorganisation von Geflüchteten wirkungsvoll ist! In Dortmund haben Geflüchtete ihren Protest jetzt öffentlich gemacht. Auch in anderen Städten in Deutschland gehen am 31.01. Menschen mit und ohne Fluchthintergrund auf die Straße, gemeinsam wollen wir diesen Protest weiter voranbringen!
Schließt euch der Demonstration am 31.01.2015 an.
Menschenwürdige Wohn- und Lebensbedingungen – jetzt!
Bleiberecht für ALLE!
Für ein selbstbestimmtes Leben und Bewegungsfreiheit!
Gegen jeden Rassismus!